Regenbogen-Nachthimmellicht über den Azoren

Über Wasser, Wolken und den Lichtern einer Stadt schimmert ein Sternenfeld. Seltsamerweise ist es nicht schwarz, sondern zeigt eine Mischung aus transparenten Farben, die sich diagonal wiederholen.

Bildcredit und Bildrechte: Miguel Claro (TWAN); überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Warum leuchtet der Himmel wie ein gigantischer Regenbogen, der sich wiederholt? Die Antwort lautet: Nachthimmellicht (Airglow). Die Luft leuchtet ständig, doch normalerweise ist das kaum zu sehen. Eine Störung kann allerdings deutliche Wellen in der Erdatmosphäre erzeugen. Das kann z. B. ein herannahender Sturm sein. Solche Schwerewellen sind Schwingungen in der Luft, ähnlich wie Wellen, die entstehen, wenn man einen Stein in ruhiges Wasser wirft.

Diese lang belichtete Aufnahme betont die wellenförmigen Strukturen. Der Grund ist vermutlich, dass sie fast genau entlang der senkrechten Wände des Nachthimmellichtes aufgenommen wurde.

Soweit so gut, doch wie entstehen die Farben? Der dunkelrote Schein stammt vermutlich von OH-Molekülen in etwa 87 Kilometern Höhe. Sie werden dort vom ultravioletten Licht der Sonne angeregt. Airglow in Orange und Grün entsteht wohl, wenn Natrium- und Sauerstoffatomen etwas höher in der Atmosphäre angeregt werden.

Dieses Bild wurde bei einer Besteigung des Mount Pico auf den Azoren in Portugal aufgenommen. Der Lichtschein vom Boden stammt von der Insel Faial im Atlantischen Ozean. Hinter den Bändern des Nachthimmellichtes ist ein spektakulärer Himmel zu sehen. Mitten im Bild verläuft das Zentralband unserer Milchstraße. Die Andromedagalaxie (M31) ist oben links zu erkennen.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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Lichtsäule über dem Ätna-Ausbruch

Lava fließt über eine eisige Landschaft, links steigt Nebel auf. Über der Lava ragt eine rote Lichtsäule auf, wo sich das Licht der Lava an Eiskristallen spiegelt.

Bildcredit und Bildrechte: Davide Caliò

Kann Lava bis zum Himmel fließen? Natürlich nicht – aber das Licht der Lava kann das durchaus! Solch ein Effekt ist durchaus ungewöhnlich – eine vulkanische Lichtsäule. Typischerweise entstehen solche Lichtsäulen durch Sonnenlicht und zeigen deshalb hin zur auf- oder untergehenden Sonne.

Aber auch Lichtsäulen – teils sogar sehr farbenfroh – über Straßenlaternen und Häusern wurden schon beobachtet.

Diese spezielle Lichtsäule allerdings wird erleuchtet durch das rote Licht, welches von der glühenden Lava des ausbrechenden Vulkans ausgesandt wird. Beim Vulkan handelt es sich um den Ätna in Italien. Das Bild wurde mit einer einzigen Belichtung an einem frühen Februarmorgen aufgenommen. Die kalten Temperaturen über dem Lavafluss aus dem Vulkan sorgten für Eiskristalle in der Luft und ließen den Wasserdampf, welcher vom Vulkan ausgestoßen wurde, gefrieren. Diese Eiskristalle – mit der flachen Seite zumeist zum Boden zeigend – reflektierten das Licht aus der Caldera des Vulkans heraus.

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Eine Winternacht im Dezember

Orion wirkt auf dieser Nachthimmelslandschaft sehr ungewöhnlich - er ist von einem roten Staubring umgeben, und am Kopf leuchtet eine rote runde Wolke. Am oberen Bildrand leuchten in der Mitte die Plejaden. In der Landschaft im Vordergrund steht ein von innen beleuchtetes Dach, am Horizont ist eine Gebirgskette.

Bildcredit und Bildrechte: Włodzimierz Bubak

In dieser lange belichteten nächtlichen Landschaftsaufnahme scheint der Orion seitlich aufzugehen und über eine ferne Bergkette zu klettern. Die winterliche Szene wurde in der langen Sonnenwendnacht auf der Nordhalbkugel im südlichen Polen aufgenommen.

Mithilfe der für die Aufnahme von rotem Wasserstoff-Licht optimierten Kamera treten großflächige Nebel am Himmel hervor. Sie sind sonst unsichtbar. Diese Nebel liegen am Rand der Orion-Molekülwolke. Sie gesellen sich zu den bekannten Gürtelsternen des Himmelsjägers und den hellen Riesensternen Beteigeuze und Rigel.

Das Auge des Stiers, der gelbliche Aldebaran, verankert den V-förmigen Sternhaufen der Hyaden über der Bildmitte. Das hellste Himmelsobjekt über den schneebedeckten Gipfeln der Landschaft ist allerdings der Jupiter. Er beherrscht als großer Gasplanet unser Sonnensystem. Am Himmel des Planeten Erde befindet er sich zur Zeit noch nahe der Oppositionsstellung.

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Himmelsauge aus Diamantstaub

Eine schneebedeckte Straße führt einen Hügel hinauf zu einem Himmel voller Sterne. Die Bögen und Halos am Himmel vor uns sehen aus wie ein riesiges Auge.

Bildcredit und Bildrechte: Jaroslav Fous

Warum steht da ein großes Auge am Himmel?

Diamant Staub. Das ist ein inoffizieller Name für die kleinen Eiskristalle, die sich in der Luft bilden und zu Boden schweben. Weil diese Kristalle eine bestimmte geometrische Form haben, brechen sie das Licht von Sonne oder Mond dergestalt zu unseren Augen hin, dass solche großen Halos und Bögen am Himmel erscheinen. Manchmal sieht das Resultat dieser Geometrien wie ein Riesenauge aus, das uns aus dem Himmel anschaut.

Dieses Bild wurde letzte Woche im tschechischen Erzgebirge aufgenommen. Als der helle Mond aufging, schien sein Licht durch die Luft, die mit einem Nebel aus feinstem Eis angereichert war. Das führte zu dieser prächtigen Himmelserscheinung, die um den Mond herum zu sehen war: Nebenmonde, Tangentialbögen, Halos und ein Horizonalkreis. Sogar Lichtsäulen über entfernten Lichtern sind am linken Rand sichtbar, während Jupiter und Mars im 22°-Halo nahe dem unteren Rand zu finden sind.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Christbaum-Polarlicht

Das grüne Polarlicht über einer verschneiten Bergkette reicht hoch in den Himmel hinauf. Seine Form erinnert an einen Christbaum.

Bildcredit und Bildrechte: Jingyi Zhang

Es war Dezember, und am Himmel erstrahlte ein Weihnachtsbaum. Leuchtend grüne, blaue und lila Farben des Polarlichts formten eine baumähnliche Erscheinung. Der Grund für dieses Leuchten lag in den hohen Schichten der Atmosphäre, wo Sauerstoff und Stickstoff mit einem Sturm aus Elektronen reagierten: Zusammenstöße, welche die Elektronen in Atomen und Molekülen auf ein höheres Energielevel anhoben. Sobald diese Elektronen in ihren ursprünglichen Zustand zurücksprangen, strahlten sie sichtbares Licht ab.

Das Bild wurde auf Djúpivogur (Island) während des letzten Monats von 2023 aufgenommen.

Unsere Sonne ist derzeit in der energiereichsten Phase ihres 11-jährigen Zyklus. Diese Phase – mit vielen Sonnenflecken und aktiven Regionen – wird voraussichtlich noch bis in das nächste Jahr hinein reichen. Unsere Sonne war das ganze Jahr hindurch nahe des Maximums mit Ausbrüchen welche manchmal in spektakulären Polarlichtern auf der Erde resultierten.

Bildbearbeitung: Astrofotografie-Wettbewerb der NASA

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Meteore der Geminiden über verschneitem Wald

Unter einem Sternenhimmel breitet sich eine verschneite Landschaft aus. Der sehr helle Mond leuchtet rechts oben. Die vielen Streifen sind Meteore, die in der Nacht aufgenommen wurden.

Bildcredit und Bildrechte: Jakub Kuřák

Sternschnuppen fliegen scheinbar aus dem Sternbild Zwillinge heraus! Da Mitte Dezember der Höhepunkt des Geminiden Sternschnuppenschauers ist, war dies aber zu erwarten. Das Bild zeigt über zwei Dutzend Sternschnuppen. Es wurde zusammengesetzt aus verschiedenen Fotos, die Samstagfrüh in einem verschneiten Wald in Polen gemacht wurden.

Die kurzlebigen Leuchterscheinungen sind so hell, dass sie auch neben dem beinahe vollen Mond im oberen rechten Bildrand zu sehen sind. Diese Strichspuren schneiden sich scheinbar alle an einem Punkt, dem sogenannten Radianten. Dieser befindet sich nahe der beiden hellen Sterne Pollux und Kastor in der Bildmitte. Der Ursprung des Geminiden Sternschnuppenschauers liegt in kleinen, nur sandkorngroßen Objekten. Diese werden vom Asteroiden 3200 Phaeton auf seiner elliptischen Umlaufbahn im inneren Sonnensystem hinterlassen.

Knobelspiel: Astronomie-Puzzle des Tages

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STEVE: Leuchtender Fluss über Frankreich

Über dem Horizont wölbt sich ein kräftig rot leuchtender STEVE-Bogen. Darüber leuchtet der Himmel mattrot. Am Horizont verströmt ein Leuchtturm an der französischen Côte d'Opale sein Licht.

Bildcredit und Bildrechte: Louis LEROUX-GÉRÉ

Manchmal strömt ein Fluss aus heißem Gas über den Himmel. In diesem Fall entstand der Fluss durch Strong Thermal Emission Velocity Enhancement (STEVE, Starke thermische Emissionsgeschwindigkeitserhöhung). Der STEVE leuchtete in hellem Rot, Weiß und Rosarot.

Wie ein STEVE im Detail entsteht, wird weiterhin erforscht. Es gibt aktuelle Hinweise, dass das Leuchten von einem schnell strömenden Fluss heißer Ionen stammt. Dieser Fluss befindet sich in einer Höhe von mehr als hundert Kilometern in der Erdatmosphäre, nämlich in der Ionosphäre.

Das ausgedehnte matte rote Leuchten hängt vielleicht mit dem fließenden STEVE zusammen. Vielleicht ist es aber auch ein Stable Auroral Red arc (SAR-Bogen, Stabiler roter Polarlicht-Bogen). Das ist ein häufigeres hitzebedingtes Leuchten.

Das Bild entstand zu Beginn des Monats an der französischen Côte d’Opale. Das digitale Weitwinkelkomposit wurde fotografiert, als der STEVE-Bogen fast überkopf stand. Die Erscheinung dauerte nur wenige Minuten. Doch das reichte dem geistesgegenwärtigen Astrofotografen, um das Bild zu schießen. Seht ihr ihn?

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Perseïden-Meteore über Stonehenge

Über dem berühmten astronomischen Monument Stonehenge in England steigt die Milchstraße fast senkrecht auf. Vom Himmel fallen Meteore der Perseïden, ihre Bahnen sind leicht gekrümmt wegen des verwendeten Weitwinkelobjektivs.

Bildcredit und Bildrechte: Josh Dury

Was sieht man hier am Himmel über Stonehenge? Einen Meteorschauer, genauer gesagt: Es ist der Meteorschauer der Perseïden. Nachdem vor wenigen Nächten der Himmel dunkel geworden war, wurden viele Bilder von Meteoren der diesjährigen Perseïden einzeln aufgenommen. Danach wurden sie zu einem einzigen Bild kombiniert.

Zwar folgten alle Meteore geraden Linien. Doch diese Spuren sind leicht gekrümmt, weil auf der fotografierenden Kamera ein Weitwinkelobjektiv montiert war. Alle Meteorstreifen führen rückwärts zu einem gemeinsamen Punkt am Himmel. Dieser Punkt ist der Radiant. Er liegt über dem oberen Bildrand im Sternbild Perseus.

Dieselbe Kamera fotografierte ein detailreiches Bild vom Himmelshintergrund. Dieses Bild bringt das Zentralband unserer Milchstraße zur Geltung. Sie verläuft fast senkrecht durch die Bildmitte. Die Aufnahmen entstanden im englischen Wiltshire. Sorgfältig wurde darauf geachtet, dass am unteren Bildrand das berühmte astronomische Monument Stonehenge zu sehen ist.

Die Perseïden erreichten zwar letzte Nacht ihren Höhepunkt. Aber in den nächsten paar Nächten sollten noch weitere Perseïdenmeteore folgen.

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